Die Zahlen machen es deutlich: Deutsche Speditionen leiden extrem unter Fahrermangel. Doch wie ist er in den Griff zu bekommen? Unternehmer können den Arbeitsplatz attraktiver machen, indem sie ihn nicht nur modernisieren, sondern dem Fahrer auch eine langfristige Perspektive bieten. Dabei sollten neben monetären Anreizen auch soziale Aspekte berücksichtigt werden.
Logistik-Wort des Jahres 2017: Fahrermangel
Die Leser der Fachzeitschrift Verkehrsrundschau wählten das Wort „Fahrermangel“ zum Logistik-Wort des vergangenen Jahres.
Kein Wunder: Es fehlen nach den Berechnungen der Branchenverbände bis zu 45.000 Berufskraftfahrer. Tendenz steigend. Denn die Zahl der in Rente gehenden Profis übersteigt die Zahl der Berufsanfänger bei weitem. Das geht soweit, dass der Deutsche Speditions- und Logistikverband bereits von einer Gefährdung der Versorgungssicherheit spricht.
Warum gibt es zu wenig Fahrer?
Die Gründe dafür, warum Unternehmen fast keine neuen Fahrer mehr finden, sind leicht identifiziert: zu viel Stress, zu wenig Geld in der Lohntüte und vor allem die fehlende Wertschätzung für die Fahrer im Unternehmen und bei den Kunden. Den „König der Landstraße“ gibt es schon lange nicht mehr. Und genau hier muss die gesamte Branche beginnen umzudenken. Sobald Fahrer wieder respektvoll behandelt werden, steigt auch die Arbeitsmoral und das Ansehen des Berufsstandes.
Wie kann ich als Logistik-Unternehmen Fahrer gewinnen?
Der Beruf des LKW-Fahrers muss wieder attraktiver gemacht werden. Weshalb soll ein Fahrer tagelang von seiner Familie getrennt sein und einem Beruf nachgehen, der weder Ansehen noch Geld bringt.
Fahrer darf Lkw-Ausstattung wählen
Transport- und Logistikunternehmen haben viele Instrumente, um Fahrer im eigenen Haus zu halten. Das beginnt mit einer fairen Bezahlung. Zudem bieten viele Chefs den Mitarbeitern an, sich den Lkw selbst zu konfigurieren und die Innenausstattung zu bestimmen. Mit solchen Gesten zeigen Unternehmer, dass Fahrer im Betrieb geschätzt werden. Das Selbstbewusstsein steigt, die Arbeitsmoral folgt.
Ein kleiner Bonus für die besten Lkw-Fahrer
Nicht zu unterschätzen sind auch sogenannte Fahrerligen. Hier entsteht oft ein kleiner Wettbewerb, der durch Bonuszahlungen noch gesteigert werden kann. Es ist hier jedoch auch Vorsicht geboten. Es sollte niemand bestraft werden und es sollten faire Bedingungen herrschen. Das heißt, ein Fahrer, der im internationalen Fernverkehr mit leichter Ladung unterwegs ist, kann beim Kraftstoffverbrauch nicht mit dem Kollegen verglichen werden, der im Regionalverkehr beispielsweise Stahl fährt.
Kleine Gesten, große Wirkung: Jubiläen feiern
Weitere probate Mittel, um die Wertschätzung zu vermitteln, sind kleine Aufmerksamkeiten zu Jubiläen. So kann man die Jubilare mit Porträtbild im Eingang des Hauptgebäudes zeigen. Eine große Firmenfeier schweißt ebenfalls zusammen. Sollte es beim Fahrer privat mal turbulent zugehen, helfen auch flexiblere Arbeitszeiten. Hier helfen regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeitern, um die kleinen und großen Probleme gemeinsam zu lösen.
Zusatzangebot: Fahrer zahlen nichts fürs Fitnessstudio
Als Ausgleich zum Stress und der sitzenden Tätigkeit bieten einige Transport- und Logistikunternehmen ihren Fahrern kostenlosen Zugang zu einem Fitnessstudio. Zusätzlich bietet es sich an, die Fahrer im Umgang mit gesunder Ernährung zu schulen und regelmäßig an Fahrertagen zu demonstrieren, wie sie sich in Pausen fit halten können. Auch hiermit demonstriert der Chef, dass ihm das Wohl der Fahrer am Herzen liegt. Es gibt somit viele Möglichkeiten den Beruf des Fahrers attraktiver zu gestalten. Dass es ein stressiger Job ist und bleibt, wird sich nicht vermeiden lassen. Wenn jedoch die Begleitumstände stimmen, wird auch der Beruf wieder attraktiver.
MAXFLEX – die professionelle Speditionssoftware zum Mieten!
Ideal für kleine und mittelgroße Speditionen.
• Preis pro LKW im Monat
• geringe Investitionskosten
• keine Cloud-Lösung
• ohne Vertragsbindung
• alle Branchen
• Wer Excel kann, der kann auch MAXFLEX